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Schlagwort: Anklam

Endlich wieder gemeinsam statt einsam!

Ganze acht Monate Geduld waren nötig, um endlich wieder gemeinsam im Großboot sitzen zu dürfen. Die Vorfreude war da, vermischt mit Vorsicht und ein wenig Unsicherheit. Denn im Grunde genommen war unsere Grillfahrt am 5. Juni 2021 die erste größere Veranstaltung seit der verordneten monatelangen Isolation, bei der man seinen Vereinskameraden plötzlich nicht mehr aus dem Weg zu gehen brauchte. Der Sportgipfel von M-V hatte sich am 22.05.21 darauf verständigt, dass zum 1. Juni u.a. wieder Sport im Freien und auf öffentlichen oder privaten Sportaußenanlagen (vereinsbasierter Trainingsbetrieb, alle Sportarten, alle Altersgruppen, Gruppen bis 25 Personen – ohne Test) möglich ist. WOW! Und nun plötzlich wieder im Großboot rudern? Können wir das überhaupt noch? 😉 Schließlich hatte sich jeder Ruderkamerad im Rahmen des Individualsports zu 100 % mit seinem Zweierpartner eingespielt. Und nun sollte man wieder zu dritt oder viert im Gleichklang einsetzen und aushebeln… Ja, das war anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig. Aber die Geselligkeit war wunderbar! Und Grillfleisch, Bratwurst und Salat schmeckten in der Mittagspause in der Marina Kamp wirklich lecker. Der Wettergott war auch auf unserer Seite und bescherte uns eine sonnige und kurzweilige Wanderfahrt auf Peene und Haff. Und man glaubt es kaum – spätestens ab der Grillpause war die Atmosphäre so wie früher. Einfach schön! Auf dass es lange so bleibe…

Riemen- und Dollenbruch, liebe Ruderkameraden!

Rudern – unser Wintersport Nr. 1

Zugegeben – das Vereinsleben ist durch die coronabedingten Kontaktbeschränkungen seit Oktober 2020 definitiv zu kurz gekommen. Es fand sozusagen gar kein Vereinsleben statt. Trotzdem können die aktiven Vereinsmitglieder des Anklamer Ruderklub e.V. nicht ganz unzufrieden sein, denn sie haben die Wintermonate 2020/2021 im Gegensatz zu zahlreichen anderen Sportvereinen aktiv nutzen können. Wenn auch anders als gewohnt. Wie bereits im Frühjahr 2020 war und ist (nach wie vor) der reguläre Trainingsbetrieb seit nunmehr sechs Monaten generell untersagt. Der Individualsport allein, zu zweit und mit dem eigenen Hausstand ist jedoch auf öffentlichen wie privaten Sportstätten erlaubt. So war es den Ruderaktiven bisher möglich, zumindest in festen Zweierteams und nach vorheriger Bootsreservierung ihrem Lieblingssport zu frönen und trotz eines scheinbar nicht enden wollenden Lockdowns an der frischen Luft etwas für ihre Fitness und Gesundheit zu tun. 

 

Bis auf zwei Wochen im Februar mit Frost, Eis und Schnee war die Peene durchgängig befahrbar. Schaut man auf die Auswertung des vereinsinternen Winterwettbewerbs, so darf man erstaunt sein: Vom 1. November bis 31. März ruderten einige Kameraden bis zu 830 km. Und das in trauter Zweisamkeit bei Wind und Wetter auf dem menschenleeren Amazonas des Nordens. Mehr Kontaktbeschränkung geht kaum. Sehnsucht nach überfüllten Skigebieten hat unter den Ruderern niemand. Für uns ist daher Rudern der Wintersport Nr. 1!

 

Gesundheitssport Rudern – neue Kurse in Anklam

Der Anfängerkurs GESUNDHEITSPORT RUDERN besteht aus fünf Einheiten von jeweils ca. 120 Minuten. Die erwachsenen Kursteilnehmer lernen den Verein kennen, erlernen das Rudern, werden über die gesundheitlichen Effekte des Rudersportes, eine gesunde Ernährung und über gesundheitliche Risiken ohne Sport informiert. Gerudert wird in einem breiten, gesteuerten Mannschaftsboot mit zwei bis vier Ruderplätzen. Die Teilnehmer müssen sicher schwimmen können. Vorkenntnisse im Rudern und Spezialkleidung sind nicht erforderlich. Bequeme, eng anliegende Kleidung wie zum Radfahren ist ausreichend.

Die Teilnehmerzahl pro Kurs ist auf vier Personen beschränkt, so dass individuell auf den einzelnen Teilnehmer eingegangen werden kann.

 

Gesundheitssport Rudern – Wir sind dabei!

 

Wir sind die Ersten in M-V! ?

 

Stolz und voller Freude geben wir bekannt, dass der Anklamer Ruderklub e.V. seit dem 8. März 2021 ein vom Deutschen Ruderverband (DRV) zertifiziertes Kursangebot für Rudersportinteressierte bereithält und das Siegel „Gesundheitssport Rudern“ verwenden darf. Mehr Infos dazu in Kürze…

Aktiv im Oktober-November 2020

Im Oktober fanden im Anklamer Ruderklub e.V. neben den regulären Trainingsausfahrten u.a. zwei interessante Wanderfahrten statt. 

Am 3. Oktober unternehmen die Ruderkameraden des Anklamer Ruderklub e.V. in der Regel eine Tagesfahrt anlässlich des Tages der Deutschen Einheit. In diesem Jahr war der Anlass etwas spezieller: 

Die seit über 30 Jahren traditionell Ende April – Anfang Mai stattfindende Jarmenfahrt musste 2020 coronabedingt auf den 16.-18. Oktober verlegt werden. Die Teilnehmerzahl schrumpfte beinahe um die Hälfte – teilweise mangels ausreichend verfügbarer Quartierplätze, teilweise aber auch aufgrund der kurzfristig erfolgten Einstufung Berlins als Risikogebiet, was die Einreise von Teilnehmern aus der Hauptstadt erschwerte, ja, sogar fast unmöglich machte. Insgesamt jedoch verbrachten alle Teilnehmer drei wunderschöne Tage auf der Peene zwischen Anklam und Rustow, wobei sicher auch das Wetter keine unwesentliche Rolle spielte.

Mit der Einstufung des Landkreises Vorpommern-Greifswald als Risikogebiet und der Verabschiedung der Corona-Landesverordnung MV am 31.10.2020 gestaltete sich das Rudertraining schwieriger. Der Sportbetrieb ist seit dem 02.11.2020 bis voraussichtlich 30.11.2020 mit Ausnahme des Individualsports allein, zu zweit oder mit dem eigenen Hausstand eingestellt. Glücklicherweise bleiben damit individuelle Ausfahrten in Einern und Zweiern nach vorheriger Terminabstimmung weiter möglich. Bleibt zu hoffen, dass wir unser Ruderrevier auch über die nächsten Wochen zumindest auf diese Weise befahren und damit den traditionellen, vereinsinternen Winterwettbewerb aktiv mitgestalten können.

Foto: Letzte Ausfahrt in Großbooten vor den coronabedingten Einschränkungen

Rückblick auf bessere Zeiten

Jetzt, da wir uns alle im Teillockdown befinden, erinnern wir uns gern an vergangene Fahrten in Großbooten und planen teilweise auch schon die nächsten Wanderfahrten für das Jahr 2021.

Hier ein Kurz-Rückblick auf eine wunderschöne Abendfahrt Anfang September.

Am 1. September 2020 starteten die Ruderkameraden des Anklamer Ruderklub e.V. wie jedes Jahr im September zur traditionellen Mondscheinfahrt. Das Wetter war trüb und grau, so dass wir davon ausgingen, den fast vollen Mond voraussichtlich nicht durch die dicke Wolkendecke zu sehen. Nach einem leckeren Imbiss in Menzlin schien aber plötzlich ganz unerwartet die Sonne, ringsum hörte man das laute Geschrei der Kraniche und pünktlich zur Rückfahrt nach Anklam bot sich am Himmel ein Spektakel, das uns völlig faszinierte und zu diversen Fotopausen zwang.

Wechsel im Vereinsvorsitz des Anklamer Ruderklub e.V.

Der Anklamer Ruderklub hat auf seiner Jahresmitgliederversammlung am 26. September 2020 eine neue Satzung verabschiedet, mit der u.a. eine Umstrukturierung des bisher siebenköpfigen Vorstands beschlossen wurde. 

Der neue Vorstand setzt sich nun aus dem dreiköpfigen geschäftsführenden Vorstand (Kernvorstand) und bis zu vier weiteren Vorstandsmitgliedern (Fachvorstand) zusammen.

Peter Lembrich, der seit nunmehr 30 Jahren den Vereinsvorsitz innehatte, stand nicht mehr für die Wahl zum Vorsitzenden zur Verfügung. 

In den neuen Kernvorstand wurden gewählt:

  • Christine Zornow (1. Vorsitzende)
  • Dietrich Lück (2. Vorsitzender)
  • Matthias Wehrenberg (Kassenwart).

Dem vom Kernvorstand nachfolgend bestellten Fachvorstand gehören an:

  • Henry Köhn (Wanderruderwart)
  • Peter Lembrich (Beisitzer)
  • Ute Nehls (Leiterin Frauensportgruppe).

Wir wünschen dem neuen Vorstand gutes Gelingen beim Führen der Vereinsgeschäfte!

Nachruf

Gerhard erlernte das Rudern 1940 im Anklamer Schüler-Turn- und Ruderverein und trat ein Jahr später dem Anklamer Ruderklub bei. Im ARK bestritt er die ersten Wettkämpfe und nahm an Wanderfahrten teil. Schon 1942 gab er sein Wissen im STRV als Übungsleiter weiter. Im September des Kriegsjahres 1943 wurde Gerhard eingezogen, zunächst als Luftwaffenhelfer, später zur Kriegsmarine. 1945 kehrte er nach Anklam zurück. Von den vier Anklamer Bootshäusern wurden drei zerstört, nur „unseres“ blieb unversehrt, Ruderboote waren allerdings nicht mehr vorhanden.

Mit einigen Wenigen, davon meist Nichtruderer, und einem alten Boot aus Pölitz begann er 1950 die ersten Ruderaktivitäten nach dem Kriege. Er saß auf Schlag im Anklamer Seniorenvierer der frühen fünfziger Jahre und trainierte von 1952 bis 1970 Rennmann-schaften. Gerhard wurde Lehrer und hatte so eine besondere Verbindung zur Jugend, der er immer die Einheit von Wettkampf- und Wanderrudern vermittelte. 1953 berief man ihn zum Vorsitzenden des Bezirksfachausschusses, den er 20 Jahre leitete. Im Jahr darauf wurde Gerhard Mitglied der Wanderruderkommission des DRSV und blieb es bis zur Einheit Deutschlands. Im DRSV war er Initiator und Auswerter des kleinen Wanderruderwettbewerbs.

Nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Ruderverbände 1990 wurde er als Wanderruderwart für Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Neben seinen Erfolgen als Trainer und Schulungsleiter gehörte seit jeher sein ganzer Einsatz dem Wanderrudern. Gerhard hat zahlreiche größere Fahrten organisiert und Verbindungen zu anderen Vereinen aufgebaut, aus denen andauernde Freundschaften entstanden. Auf unzähligen Urlaubswanderfahrten hat ihn seine Anneliese begleitet und immer sicher ans Ziel gebracht, schließlich war der Eins-Platz ihrer. Bei einer Fahrt ist sie mit ihm an einem einzigen Tag 100 km gerudert, ohne zu verzagen.

Wie sich erst später herausstellte, war wohl Gerhards größter Verdienst für den Verein die Idee, Anfang der siebziger Jahre eine Seniorengruppe zu gründen, um so Mitgliedern die aus dem Rennrudern ausgeschieden sind, sowie interessierte Erwachsene für das Wander- und Freizeitrudern zu gewinnen. Das tat auch dem nur vom Kinder- und Jugendsport geprägten Vereinsleben gut. Allein dieser Gruppe ist es zu verdanken, dass die Sektion unbeschadet durch die „Wende“ kam. Hieran hatte er allergrößten Anteil, so meldete er den Verein bei den Sportbünden und Verbänden an, schrieb Satzung und Ruderordnung und leitete unsere Ruderleistungen in die Statistiken des DRV über.

Von 1941 bis 1952 hat Gerhard rund 4.000 km und von 1953 bis zum Ende seiner aktiven Ruderlaufbahn 2006 fast 60.000 km zurückgelegt. Im Jahr 1986 vollendete er im Rahmen des Wanderruderwettbewerbs den 40.077sten Kilometer, dafür nahm er auf einer zentralen Veranstaltung des DRSV den „Äquatorpreis“ entgegen. Seine größte Ehrung erhielt er 2003 auf einer großartigen Veranstaltung im Ruderhaus mit zahlreichen Gästen von Vereinen, der Stadt, des Landes und der oberen Verbände für die Erringung des 50. Fahrtenabzeichens. Damit war er der zweite deutsche Ruderer, dem dies bis dahin gelungen ist. Die Stadt Anklam ehrte Gerhard mit einem Eintrag in ihr Ehrenbuch.

Der Wanderruderwettbewerb des Verbandes wurde 1936 zum 1. Mal ausgeschrieben und nach dem Kriege 1949 im DRV und 1952 im DRSV wiederbelebt. Bis die Kunde von diesem Wettbewerb nach Anklam drang, verging aber noch ein Jahr, so dass Gerhard 1953 erstmalig in das Geschehen eingreifen konnte. Seitdem hat er Jahr für Jahr die nötigen Kilometer, oft sogar noch viel mehr, und die geforderten Wanderfahrten erbracht. Er brauchte nie um die Erfüllung zittern, weil die Mindestleistung schon lange vor Jahresende im Kasten war.

Erst im Alter von 79 Jahren stellte er die Skulls in die Ecke, blieb aber bis zum Ausbruch der tückischen Krankheit immer seinem Verein verbunden, besuchte die geselligen Veranstaltungen und sein Rat war immer noch gefragt.

Liebe Angehörige und Freunde von Gerhard Schulz, die Mitglieder des Anklamer Ruderklubs werden sein Andenken in Ehren halten, haben sie ihm doch so viel zu verdanken.

Zweisamkeit – die neue Freiheit im Wanderrudern

Sie ist nicht jedermanns Sache – die im Wanderrudern seit Wochen verordnete Zweisamkeit, wenn man nicht gerade im Einer seine Kilometer absitzen will. Ja, auch in unserem Verein gibt es den einen oder anderen Ruderkameraden, der geradeheraus sagt: „Da mach ich nicht mit. Ich warte, bis wir wieder im Großboot rudern können.“ Man kann eben niemanden zu seinem Glück zwingen. Denn diese neue Einsam- oder Zweisamkeit, sprich: Rudern nur im Einer oder zu zweit im ungesteuerten Zweier (aus einem Hausstand) bzw. Dreier (mit Lücke für zwei RK aus verschiedenen Hausständen) kann in Corona-Zeiten eine gewisse, nicht zu unterschätzende Freiheit bedeuten: Man hat das Bootshaus für sich allein, kann seine Rudertermine – zumindest in solch einem kleinen Verein wie dem Anklamer Ruderklub – fast nach Lust und Laune planen und auch auf dem Wasser trifft man seit Wochen nur sehr wenige Freizeitsportler. Selbst die Kommunikation ist zur Nebensache geworden, denn die Bootsplanung erfolgt online, die wichtigsten Informationen werden kurz und knapp über eine App ausgetauscht, und sollte man zufällig doch andere Ruderkameraden auf dem Wasser treffen, so sind diese meistens in der anderen Richtung unterwegs und werden nach einem kurzen Hallo ruck, zuck von der Strömung fortgetrieben. Und dann ist man wieder allein mit sich und der Natur. Diese Idylle kann berauschend sein. Auf der Peene trifft man z.B. seit Wochen bei jeder Ausfahrt ab 20 km zwischen zehn und zwanzig (manchmal auch mehr) Seeadler. Man muss lernen, diese Freiheit zu genießen, sich Zeit zu lassen und umzuschauen. Dann kann man sich sogar mal an einem Weißkopfseeadler erfreuen, der das kleine Boot vom Baum aus nur neugierig beäugt und ganz dicht an sich vorbeiziehen lässt, oder einem Exemplar, der nur wenige Meter vom Boot entfernt mit nur einer Kralle einen großen Fisch aus dem Wasser holt. Man ist so fasziniert, dass man sogar vergisst, die Kamera herauszuholen.

Dass zurzeit einige RK unseres doch recht kleinen Vereins diese Zweisamkeit genießen, macht sich im Fahrtenbuch bemerkbar: Trotz verordneter mehrwöchiger Corona-Zwangspause wurden bereits 3.300 Boots-km gerudert. 

Eines gab es vor Corona im Anklamer Ruderklub noch nie: Eine Wanderfahrt an Himmelfahrt ausschließlich in Einern und Zweiern. Für viele RK war es die erste Wanderfahrt in diesem Jahr. Und leider war entsprechendes Bootsmaterial auch nur begrenzt verfügbar. Aber alle haben die Ausfahrt auf Peene und Kleinem Haff genossen. Auch ein Imbiss in der Marina Karnin war möglich, selbstverständlich unter Einhaltung der Abstandsregeln. Und in genau solchen Situationen sehnt man sich dann plötzlich doch nach der Gemeinsamkeit bei Wanderfahrten und Vereinsveranstaltungen zurück – ohne Kontaktverbote und Abstandsregeln. 
Bleibt zu hoffen, dass schon bald wieder alle RK regelmäßig gemeinsame Ausfahrten im Großboot unternehmen können, damit sich niemand ausgegrenzt fühlt oder gar die Lust an diesem schönen Sport verliert. Denn es ist und bleibt ein Mannschaftssport.