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Monat: September 2020

SRG-Kollektion: Donnerstags Anprobe

So sieht sie aus, die SRG-blaue Sport-Kollektion, die Anne Holtfreter auf den Weg gebracht hat. Westen, Shirts, Einteiler, schick, schick, schick. Donnerstags von 17 bis 18 Uhr: Das ist der Termin, an dem Ihr die SRG-Kleidung persönlich in Augeschein nehmen könnt. Dann ist Anne Holtfreter am Bootshaus und zeigt Euch Einteiler, Hosen, Shirts und mehr.

Nachruf

Gerhard erlernte das Rudern 1940 im Anklamer Schüler-Turn- und Ruderverein und trat ein Jahr später dem Anklamer Ruderklub bei. Im ARK bestritt er die ersten Wettkämpfe und nahm an Wanderfahrten teil. Schon 1942 gab er sein Wissen im STRV als Übungsleiter weiter. Im September des Kriegsjahres 1943 wurde Gerhard eingezogen, zunächst als Luftwaffenhelfer, später zur Kriegsmarine. 1945 kehrte er nach Anklam zurück. Von den vier Anklamer Bootshäusern wurden drei zerstört, nur „unseres“ blieb unversehrt, Ruderboote waren allerdings nicht mehr vorhanden.

Mit einigen Wenigen, davon meist Nichtruderer, und einem alten Boot aus Pölitz begann er 1950 die ersten Ruderaktivitäten nach dem Kriege. Er saß auf Schlag im Anklamer Seniorenvierer der frühen fünfziger Jahre und trainierte von 1952 bis 1970 Rennmann-schaften. Gerhard wurde Lehrer und hatte so eine besondere Verbindung zur Jugend, der er immer die Einheit von Wettkampf- und Wanderrudern vermittelte. 1953 berief man ihn zum Vorsitzenden des Bezirksfachausschusses, den er 20 Jahre leitete. Im Jahr darauf wurde Gerhard Mitglied der Wanderruderkommission des DRSV und blieb es bis zur Einheit Deutschlands. Im DRSV war er Initiator und Auswerter des kleinen Wanderruderwettbewerbs.

Nach dem Zusammenschluss der beiden deutschen Ruderverbände 1990 wurde er als Wanderruderwart für Mecklenburg-Vorpommern gewählt. Neben seinen Erfolgen als Trainer und Schulungsleiter gehörte seit jeher sein ganzer Einsatz dem Wanderrudern. Gerhard hat zahlreiche größere Fahrten organisiert und Verbindungen zu anderen Vereinen aufgebaut, aus denen andauernde Freundschaften entstanden. Auf unzähligen Urlaubswanderfahrten hat ihn seine Anneliese begleitet und immer sicher ans Ziel gebracht, schließlich war der Eins-Platz ihrer. Bei einer Fahrt ist sie mit ihm an einem einzigen Tag 100 km gerudert, ohne zu verzagen.

Wie sich erst später herausstellte, war wohl Gerhards größter Verdienst für den Verein die Idee, Anfang der siebziger Jahre eine Seniorengruppe zu gründen, um so Mitgliedern die aus dem Rennrudern ausgeschieden sind, sowie interessierte Erwachsene für das Wander- und Freizeitrudern zu gewinnen. Das tat auch dem nur vom Kinder- und Jugendsport geprägten Vereinsleben gut. Allein dieser Gruppe ist es zu verdanken, dass die Sektion unbeschadet durch die „Wende“ kam. Hieran hatte er allergrößten Anteil, so meldete er den Verein bei den Sportbünden und Verbänden an, schrieb Satzung und Ruderordnung und leitete unsere Ruderleistungen in die Statistiken des DRV über.

Von 1941 bis 1952 hat Gerhard rund 4.000 km und von 1953 bis zum Ende seiner aktiven Ruderlaufbahn 2006 fast 60.000 km zurückgelegt. Im Jahr 1986 vollendete er im Rahmen des Wanderruderwettbewerbs den 40.077sten Kilometer, dafür nahm er auf einer zentralen Veranstaltung des DRSV den „Äquatorpreis“ entgegen. Seine größte Ehrung erhielt er 2003 auf einer großartigen Veranstaltung im Ruderhaus mit zahlreichen Gästen von Vereinen, der Stadt, des Landes und der oberen Verbände für die Erringung des 50. Fahrtenabzeichens. Damit war er der zweite deutsche Ruderer, dem dies bis dahin gelungen ist. Die Stadt Anklam ehrte Gerhard mit einem Eintrag in ihr Ehrenbuch.

Der Wanderruderwettbewerb des Verbandes wurde 1936 zum 1. Mal ausgeschrieben und nach dem Kriege 1949 im DRV und 1952 im DRSV wiederbelebt. Bis die Kunde von diesem Wettbewerb nach Anklam drang, verging aber noch ein Jahr, so dass Gerhard 1953 erstmalig in das Geschehen eingreifen konnte. Seitdem hat er Jahr für Jahr die nötigen Kilometer, oft sogar noch viel mehr, und die geforderten Wanderfahrten erbracht. Er brauchte nie um die Erfüllung zittern, weil die Mindestleistung schon lange vor Jahresende im Kasten war.

Erst im Alter von 79 Jahren stellte er die Skulls in die Ecke, blieb aber bis zum Ausbruch der tückischen Krankheit immer seinem Verein verbunden, besuchte die geselligen Veranstaltungen und sein Rat war immer noch gefragt.

Liebe Angehörige und Freunde von Gerhard Schulz, die Mitglieder des Anklamer Ruderklubs werden sein Andenken in Ehren halten, haben sie ihm doch so viel zu verdanken.

Der Albatros kennt keine Grenzen…

Auf hoher See.
Auf hoher See.

…und so reifte im letzten Winter in einigen Schweriner Rudererköpfen der Wunsch, einmal mit dem Albatros über die offene See zu fliegen. Aber nicht gemütlich als Passagier wie Nils Holgersson auf dem Gänserücken, nein, bei diesem Albatros sollten wir die Muskeln sein, welche die Flügel zum schlagen bringen. Dieser Albatros – das ist eins der ersten Coastal-Ruderboote des DRV, ein gesteuerter Vierer, stationiert in der Hansestadt Stralsund. Und das Ziel heißt: Hiddensee umrunden!

Nachdem die Corona-Beschränkungen einige Monate lang das Vorhaben mit einem großen Fragezeichen versehen hatten, wird es im Juli dann doch noch möglich. Und so treffen wir, das sind Kirstin, Andreas, Kay, Phillipp und Sirko, am 10.Juli in Stralsund ein und werfen die ersten neugierigen Blicke auf das Boot.

Irgendwie idyllisch.

Den Abend verbringen wir dann in der Rockeria, um uns kalorientechnisch mit Burger und Bier, sowie geistig mit Seekarten und Wetterprognosen auf das Kommende vorzubereiten. Bis auf einige kleine Schauer soll es von oben trocken bleiben, dafür ist zu erwarten, dass uns der Wind mit 35 km/h (Windstärke 5, in Böen bis 6) von der Seite recht nass machen wird.

Morgens dann gut gefrühstückt, das Boot zu Wasser gelassen, Proviant, Ausrüstung und Seesäcke mit Wechselklamotten sturmtauglich vertäut, ist das Boot um 9:30 klar zum Auslaufen. Zum Aufwärmen dann noch ein kurzer Sprint – in Richtung der Toiletten im Bootshaus – und um 9:40 gleiten die Blätter sanft vom Steg.

Steuerfrau Kirstin geht auf Nordkurs, und wir sehen achteraus die Kulisse der Stadt. Das Festland an backbord schützt uns (noch) vor größeren Wellen. Zugegeben, in unseren Booten auf dem Schweriner See würde diese Querwelle schon den Status „ziemlich nervig“ erreichen, aber der Albatros liegt so stabil, dass man außer leisem Plätschern nichts davon merkt. Das soll sich ändern, als wir den Parower Haken hinter uns lassen, und in der Prohner Wiek Kurs auf Barhöft nehmen. Hier bläst es ganz ordentlich, und auch die vorhergesagten Regenschauer beweisen uns jetzt die Richtigkeit der Wetterprognose. Die Untiefen neben dem Fahrwasser lassen die vorher in tieferem Wasser entstandenen Wellen sich ordentlich auftürmen, und erstmals kommt Coastal-Feeling auf.

Je näher wir Barhöft kommen, um so ruhiger wird es wieder, und auch der letzte Regenschauer des Tages ist vorbeigezogen. An Steuerbord passieren wir das Fahrwasser Richtung Gellen, aber wir halten noch eine kurze Strecke Kurs nach NW Richtung Prerower Fahrwasser, um dann zu wenden und so den optimalen Anlegewinkel zum Barhöfter Strand zu haben. Wir brauchen noch eine Pause, etwa 1,5 Stunden sind wir nun unterwegs. Und wir wissen: ab hier wird es lange keine Gelegenheit zum Anlegen mehr geben.

Bei den ersten Sonnenstrahlen des Tages genießen wir unser 2.Frühstück am Strand. So wird das Wetter nun bleiben, durchwachsen aber trocken, und angenehme Temperatur. Von einer weiteren Wetterkomponente, dem Wind, merken wir hier hinter den Bäumen gerade nichts. Wir beantworten noch die Fragen einiger Touristen, welche uns dann beim Ablegen beobachten und noch eine Weile hinterher schauen, während wir wieder nordostwärts die Insel Bock entlangrudern.

Wechsel auf dem Steuerplatz, Andreas übernimmt die verantwortungsvolle Aufgabe, uns über die offene See zu steuern, Kirstin geht auf Schlag. Kurze, aber noch nicht sonderlich hohe Wellen begleiten uns im Windschatten der Insel Bock, an steuerbord ist es so flach, dass die zahlreichen Wasservögel nicht schwimmen, sondern stehen. Dann ändert das Fahrwasser die Richtung auf NNW, und wir kämpfen uns gegen eine starke Strömung zwischen Bock und Gellen auf die Ostsee hinaus. Die kurzen Boddenwellen werden durch die lange Dünung der Ostsee abgelöst, und an den Untiefen nördlich des Bock ist eine beeindruckende Brandung zu sehen. Die Wellen sind jetzt etwa einen Meter hoch, aber das Boot weiß sie mit unglaublicher Sicherheit zu nehmen. Wir fahren die Wellenberge einfach hoch, und gleiten wieder hinab. Der Albatros liegt stabil wie ein Brett auf dem Wasser. Einmal kurz umschauen: Die lange Küste von Hiddensee reicht bis zum Horizont. Und dort, ganz am Ende, ein verschwommenes etwas, ein Berg, der Dornbusch. Dort wollen wir hin – und rum…

Uns kommt ein Segler entgegen. Der Skipper schaut kopfschüttelnd von weit oben hinab in unser kleines Boot, und wedelt in eindeutiger Geste mit der Hand vor dem Gesicht herum. Aber dann folgt der erhobene Daumen. Derartige Botschaften werden uns noch häufiger begegnen, die Mischung aus Anerkennung und „Ihr seid ja wohl verrückt!“. Auch wir werden uns heute noch für verrückt halten, aber zurzeit genießen wir die Fahrt. Die Wellen werden höher, je weiter wir uns nordwärts vorarbeiten. Genau dafür ist das Boot gebaut, der Ruderspaß ist groß während wir die Kraft der Natur spüren.

Die karge Landschaft des Gellen ist einem Wald gewichen, und am Strand sind nun auch Menschen erkennbar. Wir haben also das Naturschutzgebiet im Süden der Insel hinter uns gelassen, und nun passieren wir den Leuchtturm auf dem Gellen. Weiter hinten sind schon die ersten Häuser von Neuendorf erkennbar. Plötzlich ein dumpfer Knall, gefolgt von einem langen Zischen. Alle blicken sich erschrocken um. Sind wir auf etwas im Wasser Treibendes gestoßen, oder hat der Wellenschlag doch das Boot beschädigt? Entwarnung: Nur die im Bug verstaute Reserve-Rettungsweste hat durch überkommendes Wasser ausgelöst, und ist nun dabei sich aufzublasen.

In Höhe von Vitte haben die Wellen Höhen von über 1,5m erreicht. Im Wellental schauen wir nach oben auf die Schaumkämme über uns, oben auf dem Wellenberg bekommen wir die Blätter nicht mehr ins Wasser. Die hohe Anzahl von Luftschlägen vermindert unsere Geschwindigkeit deutlich, und auch wenn der Bug ins Wasser klatscht, wird das Boot gebremst. Wir sind jetzt recht langsam unterwegs, aber bald kommt mit Kloster der nördlichste Ort der Insel in Sicht. Auch das vorher verschwommen wahrgenommene Etwas am Horizont ist jetzt deutlich als bewaldeter Berg erkennbar, und die Mauer am Strand vor der Steilküste des Dornbusches sieht man schon deutlich.

Hiddensee

Das Boot surft über die Wellen, es macht Spaß. Aber dann eine kleine Havarie: eine Rollschiene hat sich verschoben. An Reparatur ist bei dem Seegang nicht zu denken, und so muss Kay sich mit halber Rollbahn weiterquälen. Aber es geht vorwärts nach Norden, und plötzlich kann man am Dornbusch um die Ecke schauen.

Kurz darauf ist es Zeit für den Steuermann, den Kurs auf NO zu ändern, und damit beginnt das schönste Stück des Tages. Der Wind kommt nun schräg von achtern und schiebt uns vor sich her. Seit der letzten Pause sind wir ununterbrochen 3 Stunden unterwegs, und bringen kaum noch Druck auf die Blätter. Trotzdem sind wir nun verdammt schnell geworden, und erreichen mit fast 20 km/h die Spitzengeschwindigkeit des Tages. Noch schneller bewegen sich die Wellen unter uns hindurch, und wenn uns eine Welle überholt, so kommt es uns teilweise vor als würden wir achteraus die Welle hochfahren.

Oha.

Von hoch oben auf der Steilküste grüßt uns der Leuchtturm Dornbusch, und unten am Strand erinnert ein gestrandetes Segelboot daran, dass auch die Ostsee für Freizeitseeleute recht tückisch sein kann. Noch eine Weile genießen wir den Flug des Albatros über die Ostseewellen, dann wird die Steilküste wieder flacher und es wird Zeit, den Kurs nach Südost zu ändern, in Richtung der Fahrrinne zwischen den Inseln.

Mit abnehmender Wellenhöhe beginnt der Adrenalinrausch einer allgemeinen Erschöpftheit zu weichen, und immer mühsamer kämpfen wir uns südwärts zum ersten Tonnenpaar der Fahrrinne. Kay versucht erfolglos seine Rollschiene zu richten, auch Philipp hat irgendetwas zu reparieren, und Kirstin und Sirko rühren lustlos mit den Blättern im Wasser herum. Erst auf Nachfrage des Steuermanns „Möchte eigentlich irgendwer von euch mal wieder rudern?“ kommt wieder etwas Bewegung ins Boot.

Wird auch Zeit, denn der Wind treibt uns immer schneller seitwärts aus dem Fahrwasser, auf die Flachwasserzone vor dem Bug zu. Zeitweise muss Andreas im Winkel von bis zu 45° zum Fahrwasser steuern, damit wir nicht seitlich weggetrieben werden. Die Mathematikbegeisterten unter uns wissen: Mit diesem Winkel müssen von der Strecke, welche wir über Grund in die gewünschte Richtung zurücklegen wollen, etwa die 1,4-fache Strecke durchs Wasser rudern. Hiddensee bietet keinen Windschatten, von der Insel sind wir zu weit entfernt. Aber dichter unter Land zu kommen geht auch nicht, denn die vorgelagerten Sandbänke versperren den Weg.

Ahoi!

Kurz vor dem Stolper Haken geht es um 90° nach Steuerbord, auf Westkurs auf Hiddensee zu. Aber direkt an Land können wir noch nicht, ab Tonne 18 geht es wieder nach Süden. Schmerzende Arme, schmerzender Rücken, schmerzender Hintern,… und noch immer machen die Sandbänke kein Abkürzen möglich. An der Fährinsel müssen wir noch vorbei, dann können wir ab Tonne 23 endlich schräg auf den Hafen Neuendorf zufahren. Ausschau nach einem Strand, ohne Kraft ins flache Wasser, und raus aus dem Boot. Nach über 5 Stunden endlich Pause!

Kurze Zeit später – das Boot liegt sicher an 3 Ankern, Kays Rollschiene ist repariert und das Blut von den Griffen der Skulls abgewischt – liegen wir im Gras und vernichten die letzten Vorräte. Von dem Gedanken zur Westseite der Insel zu wandern nehmen wir Abstand, denn das wären ja mindestens 500m Fußmarsch. Keine Chance! Außerdem müsste man dazu ja aufstehen…

Wir geben uns eine gute Stunde bis 19:00, denn der Rest müsste in 2 Stunden zu schaffen sein. Es geht los mit neuer Kraft. Sirko, jetzt am Steuer, fährt so nah es die Wassertiefe zulässt unter Land. Trotzdem nerven kurzen Bodden-Querwellen. Kurz hinter dem Leuchtturm Gellen wird es Zeit, in Richtung Fahrwasser zu schwenken, um nicht auf der Untiefe Geller Haken zu landen. Navigation ohne Kompass, nach Landmarken. Und bei Tonne 43 wollen (müssen) wir wieder im Fahrwasser sein. Kleine grüne und rote Punkte in der Ferne zeigen uns das Fahrwasser. Welcher Punkt ist die 43?

Prost.

Wir treffen bei Tonne 41 auf das Fahrwasser, um kurz darauf traditionsgemäß an der 43 ein Bier zu öffnen. Aussteigen im knietiefen Wasser, direkt neben der Fahrrinne. Letzter Wechsel auf dem Steuermannsplatz, Kirstin wird uns wieder sicher an den Steg bringen, vor Sonnenuntergang wie wir jetzt noch glauben.

Aber während wir einigen größeren Schiffen der Fahrgastschifffahrt, und auch freundlich winkenden Wasserschutzpolizisten ausweichen, nähert sich die Sonne den Bäumen der Insel Bock. Ein Blick auf Uhr und Karte: es wird wohl doch später als geplant. Erstens sind es von Neuendorf nicht 20, sondern 25 km. Sowas passiert, wenn man beim Abmessen der Entfernungen auf der Karte vergisst, einen der Abschnitte von Seemeilen in Kilometer umzurechnen. Um zweitens war der Gedanke, wir fahren mit der gleichen Geschwindigkeit wie beim Training in Schwerin, wohl deutlich zu optimistisch.

Die Strecke durch den Kubitzer Bodden wird endlos. Stralsund ist schon lange vor uns zu sehen, aber so oft wir uns auch umdrehen, die Kulisse der Stadt wird nicht größer. Dafür verschwindet achteraus Hiddensee hinterm Horizont. Vom Flachland sind nur noch die höheren Baumgruppen zu sehen, und dann natürlich der Dornbusch, jetzt wieder als der graue, verschwommene Berg am Horizont. Und jetzt in der Dämmerung blinkt uns von dort der Leuchtturm zu. Dort hinten waren wir!!!

Sonnenuntergang.

Aber noch etwas verschwindet: Die Sonne hinter den Bäumen des Bock. Ein schöner Anblick, den wir aber nur noch schwer genießen können.

Wir passieren ein ankerndes Zollboot, und dann endlich den Parower Haken. Wir sind wieder im Strelasund, die Wellen sind verschwunden und plötzlich läuft das Boot wieder traumhaft. Die Stadtkulisse ist nun doch deutlich nähergekommen und mit neuer Motivation absolvieren wir die letzten Kilometer.

Nur unsere Steuerfrau hat Stress, denn der unbeleuchtete Steg ist in der Dämmerung nahezu unsichtbar. Aber die Lichter der Uferpromenade sind gut erkennbar, und so steuert Kirstin uns nach Gedächtnis ungefähr dorthin, wo wir morgens vermutlich losgefahren sind. Erst wenige Meter vor dem Steg zeigt sich: Ihr Gedächtnis war gut!

Angekommen.

Eine letzte Steuerbordkurve, und wir gleiten nach insgesamt 74,99 km sanft an den Steg. Die Aussteigetechnik ist individuell verschieden, kriechen, krabbeln oder sich auf den Steg rollen. Und auch die letzte körperliche Herausforderung, das schwere Boot aus dem Wasser zu bekommen, wird noch gemeistert. Den Gedanken eines Restaurantbesuchs hatten wir schon zum Sonnenuntergang aufgegeben, und der neue Plan, Pizza zu bestellen, ist wirklich der bessere. Es wird kein langer Abend mehr, nach dem Feierabendbier/-wein fallen alle schnell in den Tiefschlaf. Toll, dass wir die Gästezimmer nutzen dürfen, vor kurzem hatte uns noch das Schicksal eines nassen Zeltes gedroht!

Früh morgens (=irgendwann am Vormittag

Das Albatros-Team.

59. Internationale Villacher Ruderregatta 2020

Rudersport anno 2020 – die obligatorische Maske darf erst im Boot fallen Foto: RRC/JJ

Bei prächtigem Sommerwetter fand die Villacher Ruderregatta auf dem Ossiacher See in Kärnten / Österreich am vergangenen Wochenende statt. Aurelia-Maxima startete in drei Rennen; am Samstag im Juniorinnen A- und Frauen-Einer sowie am Sonntag im Juniorinnen A-Einer. Die beiden Juniorinnen A-Rennen gewann sie an beiden Tagen souverän und für den Erfolg am Sonntag erhielt sie zudem einen schönen Pokal. Erstmalig wagte unsere 16-jährige Aurelia-Maxima einen Start im Frauen-Einer, wobei sie nur der österreichischen Ruderikone und Skiff-Olympiateilnehmerin Magdalena Lobnig den Vortritt lassen musste. Insgesamt waren das drei gelungene und effektive Rennen vor den anstehenden Meisterschaften im Herbst.

Text: RRC/JJ

U23 Frauenachter gewinnt Europameisterschaft

Der RRC gratuliert ganz herzlich dem U23 Frauenachter zum Sieg bei der U23 Europameisterschaft in Duisburg. Trainiert wurde das Boot von dem RRC Olympioniken René Burmeister. Rene sagte:“Ich bin total stolz auf die Teamleistung der Frauen und es war eine gesamte DRV Leistung weil jeder für jeden da war und gekämpft und unterstützt hat“. Der RRC kann sich dem nur anschließen.
Mehr Informationen zum tollen Gesamtergebnis des DRV gibt es auf www.rudern.de.

Aurelia gewinnt DRV Nominierungsregatta für die Europameisterschaft

Aurelia-Maxima gewann am vergangenen Wochenende die DRV-Nominierungsregatta für die Junioren-Europameisterschaft in Belgrad. Auf der Regattabahn Allermöhe in Hamburg brachte sie sowohl im Vor-, Zwischen- als auch im  Endlauf ihren Skiff als Erste über die Ziellinie; im grossen Finale dominierte sie mit dem deutlichen Vorsprung von 8 Sekunden vor den Konkurrentinnen. Wir gratulieren herzlich Aurelia-Maxima und ihrem Bootstrainer Klaus-Dieter Stecker.

Text und Fotos: RRC/JJ

Der RRC in der Presse – neues aus der NNN – Fünf Rostocker stehen im Kader für die Junioren-Europameisterschaften – doch Deutschland nimmt in Belgrad nicht teil

Ein toller Artikel von Peter Richter

Fünf Rostocker sind für die Junioren-Europameisterschaften (JEM) am 26./ 27. September in der serbischen Hauptstadt Belgrad nominiert worden – doch die nicht unerwartete Absage des Deutschen Ruderverbandes folgte auf dem Fuße.

„Wir sind alle sehr enttäuscht, dass wir auf der Zielgeraden ausgebremst wurden. Aber die Gesundheit der Athletinnen und Athleten sowie Betreuer hat höchste Priorität, da gehen wir kein Risiko ein. Zudem können wir als Nationalmannschaft nicht entgegen einer öffentlichen Bekanntmachung in ein Land einreisen, für das es laut Bundesregierung wegen der steigenden Corona-Fallzahlen eine Reisewarnung gibt“, so DRV-Sportdirektor Mario Woldt.

„Wir haben alles in unserer Macht Stehende getan, um bestens vorbereitet zur EM zu fahren. Die Sportlerinnen und Sportler wissen aber auch, dass wir hinsichtlich der Entscheidung einer höheren Macht ausgesetzt sind und eine Teilnahme unter diesen Umständen nicht verantworten können“, sagt Junioren-Bundestrainerin Sabine Tschäge.

Damit gibt es für den deutschen Nachwuchs in diesem Jahr kein einziges internationales Rennen…

Bei der Kleinboot-Überprüfung am Wochenende in Hamburg setzte sich Aurelia-Maxima Katharina Janzen vom Rostocker Ruder-Club im A-Einer durch.

Die weiteren in der Hansestadt ansässigen JEM-Nominierten sind Daria Arndt (ORC), Clemens Jeschke (Schweriner RG von 1874/75), Oliver Holtz und Mathilda Kitzmann (beide RRC).

Für Letztere ist die Entwicklung doppelt bedauerlich. Die Junioren-Vize-Weltmeisterin im Achter und Europameisterin im „Vierer mit“ (jeweils 2019) sollte eigentlich in 14 Tagen ihr Studium an der Stanford University in Kalifornien aufnehmen. Aber da das erste Semester Pandemie-bedingt auf digitalem Weg stattfindet, wird sie zur „Fernstudentin“, ist zur Zeit der JEM unverhofft zu Hause und hätte somit doch teilnehmen können…

Mathilda Kitzmann: „Nominierung bedeutet uns schon was“

„Ich bleibe auf jeden Fall bis Anfang Januar 2021 in Deutschland und hoffe, dass ich dann rüber kann“, informiert die 18-Jährige. „Dass die JEM ausfällt, ist schade, es war aber in den vergangenen Wochen schon erkennbar, dass die Entscheidung so getroffen wird. Jetzt war es erst einmal schön, überhaupt wieder Rennen fahren zu können, und die Nominierung in die Junioren-Nationalmannschaft ist ja immerhin theoretisch erfolgt, das bedeutet uns schon was. Ein bisschen hoffen wir auch noch, dass wir dieses Jahr eventuell doch noch irgendeinen Wettkampf haben werden, auch wenn bis jetzt nichts in Aussicht steht“, so Mathilda Kitzmann, die in Hamburg im „Zweier ohne“ auf Platz drei landete.

– Quelle: https://www.nnn.de/29455762 ©2020