Wenn das Pfingstfest naht, packen wir Rostocker Ruderer unsere Sachen, machen Boote, Zelte
und Zubehör klar, denn es geht traditionell auf die Oberwarnow. Wehmütig denken wir dann an
die schönen vergangenen Zeiten als wir noch von unserem Bootshaus in Gehlsdorf mit unseren
Booten starten konnten, um zu Wanderfahrten wie Pfingsten oder „Feuerzangenbowlenfahrt“ auf die Oberwarnow nach Papendorf, Schwaan oder Bützow aufzubrechen. Seit fünf Jahren macht die geschlossene Schleuse solche Touren in unserem Ruderrevier unmöglich. Also mussten wir uns in Kessin im ORC treffen und den dort stationierten C-Gig-Vierer „Bützow“ ruderklar machen. Kurz nach 10.30 Uhr sassen wir, Gerhard, Wolfgang, Frank, Tim und Hans, im Boot und ruderten bei strahlendem Sonnenschein Richtung Schwaan. Mit kleinen Pausen in Papendorf und auf einem privaten Grundstück kamen wir gegen 14 Uhr in Schwaan auf dem Campingplatz Sandgarten an. Tonner hatte als Fahrtenleiter nicht nur für das Ruderzeug gesorgt, sondern kam mit dem gesamten Equipment zum Grillen. Unsere Frauen, Marion und Dagmar, machten den Landdienst und fuhren die vollgepackten PKWs zum Zeltplatz. Ernie hatte Campingstühle zur Verfügung gestellt. Und Jörg war mitgefahren, um schon einmal „Wanderfahrt-Atmosphäre“ zu schnuppern. Er und die Frauen halfen beim Aufbau und Einrichten der beiden Zelte, spendierten Kuchen und blieben ein wenig in unserer fröhlichen Runde.
Nach einer kalten Nacht weckte uns herrlicher Sonnenschein. Am Pfingstsonntag ging es aufs
Wasser. Wir konnten ohne Probleme am späten Vormittag Richtung Bützow rudern. Bei Kambs
machten wir eine kleine Pause. In diesem Jahr wollten wir nicht über den Bützower See, sondern direkt am Warnow-Wehr fest machen. Gegen 13 Uhr sassen wir beim Imbiss im Eiscafé am alten Hafen. Nach ausführlicher Ruhepause und einem kleinen Stadtbummel durch Bützow stiegen wir wieder ins Boot und ruderten zum Quartier in Sandgarten. Am Abend wurde wieder lecker gegrillt.
Nachdem uns Dagmar mit Nachschub, Decken und Klamotten versorgt hatte, wurde die zweite
Nacht nicht so eisig. Ein morgendliches Bad in der Warnow stärkte die matten Glieder und müden Knochen. Das Abbauen und Packen ist bekanntlich nicht gerade ein Highlight einer solchen Wanderfahrt… Unsere Frauen standen uns aber ermutigend zur Seite und nahmen uns den ganzen Trödeltransport ab. So ruderten wir unbeschwert heimwärts; d.h. öfter war ein Durchkommen durch Stand-up-Paddler, ungeübte Sonntagskanuten und andere Hindernisse gar nicht so einfach.
Unterwegs begegneten wir den RRC Olympioniken Rene Burmeister („Burmi“), der jetzt als Trainer im Leistungszentrum arbeitet und einen Frauen-Zweier-ohne trainierte. In Papendorf wurde Pause mit Resteessen eingelegt. Dagmar und Marion empfingen dann die sonnengebräunte Crew auf dem ORC-Gelände mit Kaffee. Alle sehnten sich nach einem Bad unter der Dusche oder in der Badewanne, frischer Wäsche und ein wenig Schatten und Ruhe am Abend. Die Pfingstfahrt auf unserer Oberwarnow war wieder eine schöne, runde, gelungene Sache. Lob und Dank an den Anreger, Organisator und Fahrtenleiter Tonner und die zuverlässigen Helferinnen Marion und Dagmar. Im nächsten Jahr sind wir hoffentlich wieder dabei. D.h. es können ja mehr dabei sein: ein zweiter Vierer liegt in Kessin; bei Bedarf kriegen wir auch einen Transport von unserem Bootshaus auf die Reihe.
Berichterstatter: Hans Druckrey
Fotos: Hans Druckrey, Frank Zimmermann