Annähernd 200 Gäste feierten gestern Abend im VW-Autohaus Ferdinand Schultz Nachfolger die von den Leserinnen und Lesern der NNN gewählten populärsten Sportler/innen von Rostock und Umgebung. Die Umfrage 2017, für die eine Vorschlagsliste mit 75 Kandidat(inn)en aufgestellt worden war, lief über einen Zeitraum von 70 Tagen, von kurz vor Weihnachten 2017 bis einschließlich Februar 2018.
Mit 739 bekam nicht unerwartet Hannes Ocik, Weltmeister mit dem Deutschland-Achter, die meisten Stimmen. Da er sich in Dortmund intensiv auf die Deutschen Kleinboot-Meisterschaften am Wochenende in Essen vorbereitet, fiel ein rascher Abstecher in seine Geburtsstadt aus. Per Videobotschaft war Hannes dennoch dabei und teilte, teils mit Augenzwinkern, mit: „Das ist eine große Wertschätzung. Ich bedanke mich, dass ich von den Leserinnen und Lesern der NNN so viele Stimmen bekommen habe, obwohl ich für die Schweriner Rudergesellschaft starte – aber ich wohne ja in Rostock. Ich wäre echt gern gekommen, aber zur Zeit muss das Training hier Vorrang haben.“
Am spannendsten ging es im Wahlzeitraum bei den Mannschaften zu, wo nach Auszählung aller Stimmen, die per Post oder Mail in der Redaktion eintrafen, die Beachsoccer-Robben und die Drachenbootsportler der KfRG Seebären exakt gleichauf lagen – das gab es in der Geschichte der NNN-Sportlerumfrage nie zuvor. Für die letztlich noch recht klare Entscheidung zu Gunsten der Strandkicker gab das Internet-Voting den Ausschlag.
Rang drei ging an die Fußballer des FC Hansa. Als die Platzierung vorher durchsickerte, mimte Trainer Pavel Dotchev den Enttäuschten und forderte seine Begleiter – Vorstandsvorsitzender Robert Marien sowie die Spieler Stefan Wannenwetsch und Kapitän Amaury Bischoff – auf: „Kommt, wir gehen.“ Natürlich im Spaß. Geradezu den Schalk im Nacken hatte Dotchev, als er bei der eigentlichen Ehrung NNN-Redaktionsleiter und Conférencier Dietmar Tahn das Ziel des FC Hansa für die nächste Saison verriet: „Platz eins zu machen – hier bei Ihnen.“ Bemerkenswert: Die Hanseaten landeten erstmals seit der Umfrage 2010 (damals befanden sie sich auf dem Weg zum Aufstieg in die 2. Bundesliga) wieder auf einem Podestplatz bei der NNN-Wahl.
Hannes Knüppel vom würdigen Sieger in der Kategorie Mannschaften nutzte die
Gelegenheit, eine Einladung an die Rasen-Kollegen aus der 3. Liga auszusprechen: „Wenn ihr Bock habt, kommt gern im Sommer in der Vorbereitung mal bei uns am Strand vorbei.“
Ebenso wie die Veranstaltung hat auch das gute Abschneiden der Ruderinnen und Ruderer Tradition. Diesmal räumten sie gar in allen Rubriken, in denen sie gelistet waren, die „Goldmedaillen“ ab. Julia Leiding kam fast direkt vom Krankenbett zu ihrer Auszeichnung als Siegerin bei den Frauen: „Ich habe mir einen Infekt eingefangen, musste eine Woche lang pausieren und habe erst gestern wieder mit ganz leichtem Training begonnen.“
Für die musikalische Umrahmung sorgte singend und am Klavier die Rostockerin Susi Koch, die soeben ihr erstes Album „Mit dem Kopf durch die Wand“ herausgebracht hat und einige Stücke daraus vortrug.
Wie populär neben den Sportlern aus dem Verbreitungsgebiet der Zeitung auch die NNN-Umfrage selbst ist, zeigte eine erneut überwältigende Resonanz. Selbst Sportfreunde aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beteiligten sich.
So haben wir wohl gar keine andere Wahl, als auch für 2018 wieder die Populärsten der Körperertüchtigung zu ermitteln. Die ersten Kandidaten stehen fest. Zum Beispiel Moritz Langer, der vor wenigen Tagen Deutscher A-Jugend-Meister im Freistilringen wurde.
Text: Peter Richter/NNN
Foto: Peter Richter/NNN